Über 200 Sängerinnen und Sänger aus der Region zu Gast bei Reilinger Liedernacht
„Der Abend verspricht anregend, abwechslungsreich und unterhaltsam zu werden“, so Heidi und Günter Klett, die zusammen durch das Programm des Abends führten. Und Sie hatten nicht zu viel versprochen. Charmant und in jeder Phase kurzweilig gaben die beiden Informationen über die einzelnen Chöre weiter und fügten den Abend zu einem harmonischen Ganzen zusammen.
Den Auftakt des Abends übernahm „sing2gether“ als Gastgeber des Abends mit einem melodischem „Halleluja“, unter der Leitung von Özer Dogan, der als Chorleiter von drei weiteren Chören an dem Abend zu hören war.
Der Vorstand des Sängerbundes 1897 e.V. Gerhard Pfeifer begrüßte danach freudig überrascht das zahlreich erschienene Publikum und konnte noch mit folgenden Worten den Abend eröffnen: „Der Badische Chorverband hat dem Sängerbund 1897 e.V. Reilingen heute Morgen nach seinem Auftritt beim Badischen Chorwettbewerb in Walldorf den Titel „Leistungschor“ verliehen.“
Mit „Özer ohne Klavier oder Keyboard …. unvorstellbar“, „Konzerte sind immer Özer-like, eben mit viel Tam-Tam“ und Aussagen über seine Leidenschaft und Energie mit der er seine Chöre leitet, gab Heidi einige Bonmots aus den Singstunden Özers an das Publikum weiter.
Auf „Adiemus“, das in einer Art ethnischer Sprache fein akzentuiert vorgetragen wurde, folgten „Hail Holy Queen“ aus Sister Act und „Be Joyful“, ein rhythmisches Gospel. Die Begeisterung der Sängerinnen und Sänger von „sing2gether“ übertrug sich auf das Publikum, was mit reichlichem Beifall belohnt wurde.
Bemerkenswert der Auftritt der „CHORios“, einem jungen Chor der Liedertafel Hockenheim, der erst 2011 gegründet wurde und seit einem Jahr von der jungen Spanierin Maria Rodriguez Luengo musikalisch geleitet wird. Nach den Gesangsbeiträgen „Hallo“, „Prayer of the Children“ und „One Day More“ verabschiedete das Publikum die Sängerinnen und Sänger mit frenetischem Klatschen von der Bühne.
Seit dem Jahr 2007 hat Dirigent Özer Dogan den „More Than Voices“-Chor aus Mingolsheim unter seinen Fittichen. „Somewhere“ aus West Side Story und das sakrale „I believe“, in dem das Ave Maria und das moderne I believe zu einem einzigartigen Musikstück verschmelzen, erhielten den Beifall des Auditoriums.
Die „Women’s Voice“ des Arbeitergesangvereins „Harmonie“ Neulußheim kamen mit ganzer Frauenpower und singend mit „Siyahamba“, einem südafrikanischen Gospelsong, begleitet vom Beifall des Publikums auf die Bühne. Großen Applaus erhielten die Sängerinnen für ihr Reportoire mit „Can‘t help falling in Love“, „Lichter der Stadt“ und „We belong“.
Der Chor „The Projects“ des AGV-Belcanto aus Hockenheim brachte mit ihrem modernen Liedgut Leben in den Saal. Der Dirigent ist auch hier der diplomierte Chorleiter Özer Dogan und somit für den Erfolg zuständig. „Bad Day“ wurde durch ein flottes Medley aus dem „Grease“-Musical mit seinen fast singenden „Gesprächen“ ergänzt. Berechtigte Beifallsstürme für diesen jungen
Chor und die wunderbare Stimme seiner Solistin Anne Rosenberg belohnten diesen Auftritt.
Sicherlich war es da nicht einfach nach so einem tollen Auftritt auf der Bühne zu stehen. Aber die „SchwetSingers“ mit ihrer Chorleiterin Elena Spitzner setzten noch einen drauf! „Aleleloila“ von Will Schmid war das Entree zu einer bezaubernden Darbietung der Gesangsgruppe und einem ausdrucksstarken Auftritt. Das schwerelose Schweben bei „Major Tom“ war akustisch und darstellerisch meisterlich. Was nur noch der „Tanz der Vampire“ toppen konnte: die schwarzen Teufel „steckten den Himmel in Brand“ und griffen mit teuflischen Händen nach dem Publikum, was ihnen tosenden Beifall einbrachte.
„Jetzt kann der Knoblauch wieder eingepackt werden“ meinte gut gelaunt Heidi Klett. Der stimmenstarke „AGV Belcanto“ aus Hockenheim mit seinem Dirigenten – wer könnte es anderes sein als Özer Dogan – formierte sich auf der Bühne. Dem Spiritual „My Lord, what a morning“ mit Anne Rosenberg als Solistin folgten „I will follow him“, „Oh happy day“ und „Proud Mary“.
Ein wunderschöner Abschluss eines gelungenen Abends war, als alle 200 aktiven Sängerinnen und Sänger des Abends gemeinsam „Ein Licht in Dir“ anstimmten. Ein Symbol, das für die Gemeinsamkeit singender Menschen stand und auch zeigte, dass Chorsterben kein Thema für die Freunde modernen Liedguts ist.
pf
(Textpassagen mit freundlicher Genehmigung von Gisela Jahn, Hockenheimer Tageszeitung.)