„Ein Licht in dir“ – unter diesem Titel lud der gemischte Chor „Sing2gether“ des Sängerbundes am Freitag und Samstag in die katholische Kirche St. Wendelin ein. Nicht nur musikalisch und gesanglich, sondern auch mit einer fantastischen Lichttechnik wurden die Konzerte ihrem Titel gerecht. Selten hat man das Gotteshaus derart illuminiert gesehen, alle Säulen waren von unten in verschiedenen Farben angestrahlt, der Altarraum leuchtete in sattem Blau oder warmem Orange.

Der Chor zog mit Kerzen in der Hand ein, einige Männer waren unterstützend vom Sängerbund hinzugekommen. Dirigent Özer Dogan hatte ein fulminantes Programm zusammengestellt, Popsongs, geistliche Lieder und Gospels wechselten sich ab. Mit „Adiemus“ von Enya begann das Konzert auf hohem Niveau, das sich zwei Stunden über hielt. „Ein Licht in dir“, „Loblied und „Be joyful and sing“ interpretierte der gemischte Chor.

Die Männer hatten sich das erhabene „Bénja calastoria“ ausgesucht, ein klassisches Männerchorlied, das trotzdem immer wieder ein Gefühl von Gänsehaut erzeugt. Aber auch echte „Gassenhauer“ waren im Programm zu finden. Wird „Hail holy Queen“ aus „Sister Act“ noch so oft gesungen, sorgt es beim Publikum weiter für Begeisterungsstürme.
Textpassagen regen Gedanken an

Begleitet wurde der Chor von einer Band mit Keyboard, Gitarre, Bass, Drums und Percussion, Flöte sowie Klavier. Horst Hölscher, Harald Kern, Thomas Metzger, Sven Breu, Marcus Haag sowie Fabian Brecht sorgten für passende musikalische Umrahmung. Zwischen den Liedblöcken waren Textpassagen eingestreut. Die neunjährige Nina Mittendorf und Alexander Raicsanji hielten als Großvater und Enkelin Zwiesprache.

Selten erlebt man in Konzerten einen solchen philosophischen Gedankenaustausch, tatsächlich über „Gott und die Welt“, über Zeit, den Segen des Miteinanders und den Sinn des Lebens. Die beiden bereicherten das Konzert damit in einer ganz besonderen Weise.

Der Chor interpretierte Eric Claptons „Tears in heaven“ und „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Herausragend Solistin Steffi Back, die mit dem Popsong „Run“ die Originalinterpretin Leona Lewis in den Schatten stellte. Respekt auch vor Dieter Heiler, der sich mit 75 Jahren an „Geboren um zu leben“ von „Unheilig“ als Solist herantraute. Weitere Solisten waren Helmut Heger, Regina Götzmann und Reinhard Bertram.

Das Konzert war bravourös in Szene gesetzt, auch wenn manche Zuhörer sich auch mal leisere Töne gewünscht hätten. Mit „Exodus“ von Henry Mancini ging ein fulminanter Abend zu Ende, natürlich nicht ohne Zugabe nach den stehenden Ovationen des Publikums. „Sing2gether“ hat an den beiden Abenden neue Maßstäbe in puncto „Konzert in der Kirche“ gesetzt. mb
© Hockenheimer Tageszeitung, Montag, 10.02.2014