Es war eine Premiere sowohl für den Chor „Sing2gether“ des Sängerbundes als auch für das Orchester der Musikfreunde, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten. Unter dem Motto „Musicals“ ging es mit Feuereifer an die Proben, jeder für sich und am Schluss gemeinsam.
Keine Frage: Für einen Chor ist es eine echte Herausforderung, mit einem Blasorchester zusammen ein harmonisches Klangerlebnis zu erreichen. Beide Vereine können mit Fug und Recht behaupten, dass es gelungen ist. Die Dirigenten Özer Dogan („Sing2gether“) und Simon Metzger vom Orchester bewiesen ein kluges Händchen bei der Auswahl der Stücke. Die Gäste in der sehr gut besetzen Mannherzhalle wurden von Lena Büchner sehr ausführlich durch das Programm geleitet.
Souverän am Taktstock
Alles, was an Musicals Rang und Namen hat, wurde gesungen und gespielt. Es begann mit dem „Tanz der Vampire“, einem zehnminütigen Medley von Chor und Orchester. Dirigiert wurde der Abend von Simon Metzger, der unaufgeregt und mit einem souveränen Lächeln im Gesicht den Taktstock schwang und seinen Musikern einiges abverlangte. Es folgte ein Querschnitt durch die Werke von Andrew Lloyd Webber, mit dabei das „Phantom der Oper“, „Cats“, „Starlight Express“ und „Jesus Christ Superstar“. Hier glänzte das Orchester solo. Auch die Ausschnitte aus Bernsteins „West Side Story“ fanden großen Anklang beim Publikum, das sich gleich von Anfang an für die schönen Melodien begeistern konnte.
Der nächste Part im Programm gehörte dem Chor alleine. Özer Dogan dirigierte und übernahm die Klavierbegleitung. „Love changes everything“, „The winner takes it all“ aus „Mamma Mia“ und „Hail Holy Queen“ aus „Sister Act“ zeigte den ausgewogenen Chorklang von „Sing2gether“. Eine kleine Band sorgte hier noch für den nötigen Rhythmus. Mit „Chim chim cheree“ und „Supercalifragilistecexpialidocious“ aus „Mary Poppins“ verabschiedete der Chor die Gäste in die Pause.
Den zweiten Teil des Abends gestalteten Chor und Orchester wieder gemeinsam und boten den Zuhörern ein ums andere Mal ein wirklich fulminantes Spektakel. Mit „Don’t cry for me Argentina“ bezauberte Regina Götzmann mit ihrem Solo und auch Stefanie Back sang sehr überzeugend „Ich gehör nur mir“ aus „Elisabeth“. Sie schaffte es mit ihrer großartigen Stimme, sich noch über Chor und Orchester zu behaupten. Eine echte Leistung, für die der begeisterte Applaus des Publikums sehr verdient war. „Nessaja“ aus „Tabaluga“ gehörte wieder Musikern und Chor, dann war man auch schon am Ende des über zweistündigen Programms angekommen. Höhepunkte aus „König der Löwen“ gab es zum Abschluss. Josefine Büchner und Marla Mummert hatten hier den Gesangssolopart bei „Hakuna Matata“, den sie ganz bezaubernd darboten.
Eine Zugabe durfte natürlich nicht fehlen, und mit Monthy Pythons „Always look on the bright Side of life“ konnten sowohl Chor als auch Orchester noch einmal alle Facetten ihres Könnens aufbieten. Das Experiment war geglückt und vielleicht war es ja nicht das letzte gemeinsame Konzert dieser Art.
Marion Brandenburger
© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 19.11.2014