Sängerbund 1897 Konzert in der Kirche setzt fulminanten Schlusspunkt unter Jubiläumsfeierlichkeiten
Solisten und Orchester mit hochwertiger Darbietung
Standing Ovations für Musik und Gesang
Der Sängerbund 1897 begeht sein 120-jähriges Bestehen und setzte mit dem Jubiläumskonzert in der St.-Wendelinskirche einen fulminanten Schlusspunkt hinter die Feierlichkeiten. Der gut aufgestellte und engagierte Männerchor unter der Leitung von Klaus Siefert hatte sich musikalische Unterstützung in Form des Collegium Musicum Ludwigshafen geholt. Dazu gesellte sich Tenor Thomas Jakobs und natürlich der zum Verein gehörigen gemischten Chor „Sing2gether“.
Den Organisatoren war eine großartige Mischung aus klassischer, mitunter kirchlicher Literatur und Moderne gelungen. Es war ein Konzert, wie man es sich als Zuhörer wünscht. Qualitativ hochwertig, musikalisch ansprechend und hoch motiviert dargeboten.
Der Vorsitzende Gerhard Pfeifer begrüßte die Gäste in der voll besetzten Kirche und gab einen kurzen Abriss des Jubiläumsjahres. Zusammen mit Klaus Langer übernahm Pfeifer die Moderation des Konzertes, die sich an erfreulich kurze Textpassagen hielt, um die Lieder zu erläutern. So wurde der Abend nicht „zerredet“ und die Besucher konnten sich voll und ganz auf die herrliche Musik und den Gesang konzentrieren.
Kraftvolle Stimmen überzeugen
Der musikalische Bogen spannte sich von Georg Friedrich Händel über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Georges Bizet und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das Collegium Musicum Ludwigshafen, das kleine, aber feine Liebhaber-Sinfonieorchester der BASF, bot den entsprechenden begleitenden Rahmen. Gerne folgten die Musiker dem Dirigierstab von Klaus Siefert.
Los ging es mit „Dank sei Dir, Herr“ und „Laudate Dominum“ sowie „Panis Angelicus“. Tenor Thomas Jakobs sang die Solopartien und überzeugte mit einem seidenweichen, aber dennoch kraftvollen Timbre. Als Solist glänzte er mit Händels „Ombra mai fu“ aus der Oper „Xerxes“ und gemeinsam mit dem Männerchor erklang Georges Bizets „Agnus Dei“.
Nun war es Zeit für einen Chorwechsel und „Sing2gether“ unter der Leitung von Özer Dogan sorgte für Gospelfeeling mit „Didn’t my Lord“. Es folgten „Signore delle cime“ und „Segen“, wobei sich das Publikum auch bei diesem Chor von der gesanglichen Qualität überzeugen konnte. Es wurde nicht an Applaus gespart, der jeweils hochverdient war. Tenor und Orchester intonierten „Caro mi ben“.
Dass der Männerchor auch a cappella kann, bewies er mit „Periti autem“ und „Beati Mortui“, beides von Felix Mendelssohn-Bartholdy, sowie dem „Jubilate Deo“. Es waren allesamt klangvolle Lieder, dem Gotteshaus würdig und vom Publikum mit viel Beifall honoriert.
Der Altarraum wurde mit farbigem Licht ausgestaltet, was ein heimeliges Gefühl erzeugte und auch die Tontechnik war gut ausgesteuert und auf die Chöre abgestimmt.
Ein großartiges Konzert zum Jubiläum präsentierte der Sängerbund Reilingen zusammen mit „Sing2gether“, Orchester und Solist Thomas Jakobs unter der Leitung von Klaus Siefert.
Besucher wippen und klatschen
Die Sänger von „Sing2gether“ brachten genau zur rechten Zeit Schwung ins Programm, unter anderem mit „Taste and see“. Bei dem bekannten „Put your Hand“ legten sich die Chormitglieder so richtig ins Zeug, Özer Dogan haute kräftig in die Klaviertasten und dem mitreisenden Song konnten sich nicht mal die Musiker im Orchester entziehen. Das ganze Publikum wippte und klatschte mit und die Freude und Begeisterung der Sänger ging eins zu eins auf die Zuschauer über.
Mit „Operator“ und „Oh happy day“ konnten sich auch Solisten aus den Chorreihen profilieren und man merkte den Mitgliedern des „Sing2gether“ an, dass sie wirklich große Freude am Singen haben.
Das galt auch für den Männerchor, der mit „Maria Lassu“ und dem großartigen „Benia Calastoria“ den Schluss des Konzertes einläutete. Willig folgten die Sänger ihrem Chorleiter. Das für einen Gesangverein so wichtige „chorische Atmen“: Beim Sängerbund konnte man hören, wie so etwas geht.
Alle Akteure zusammen boten einen fulminanten Abschluss mit dem bekannten Lied „Klänge der Freude“ von Edward Elgar. Diese Hymne, auch gut bekannt im Original als „Land of Hope and Glory“, war der großartige Abschluss eines rundum gelungenen Konzertes, das die Standing Ovations mehr als verdient hatte. Die zwei abschließenden Zugaben mussten einfach sein.
© Hockenheimer Tageszeitung, Montag, 23.10.2017